Filmvorführung „Human Forever“ in der Stadthalle - Plädoyer für Menschlichkeit
Großes – allerdings fast ausschließlich weibliches - Interesse fand die Vorführung des Dokumentarfilms „Human Forever“ in der Stadthalle. Das Thema „Demenz“ stand dabei im Mittelpunkt des Abends. Gerhard Weidner vom Arbeitskreis „Demenz“ begrüßte die Gäste und zeigte sich erfreut über die rege Teilnahme.
Der Film nahm das Publikum mit auf eine bewegende Reise durch Pflegeeinrichtungen in ganz unterschiedlichen Ländern. Dabei wurde deutlich, was Menschen mit Demenz am dringendsten brauchen: Respekt, Würde und die Chance, trotz ihrer Krankheit Mensch zu bleiben.
Im Zentrum steht der 24-jährige Niederländer Teun Toebes, der freiwillig auf einer geschlossenen Demenzstation lebt, um den Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner hautnah mitzuerleben. Toebes weiß, dass die Wahrscheinlichkeit, selbst einmal an Demenz zu erkranken, bei eins zu fünf liegt. Sein Ziel: Menschen mit Demenz eine Stimme geben und aufzeigen, dass sie Teil unserer Gesellschaft bleiben müssen. Besonders beeindruckte der internationale Vergleich; „Human Forever“ verdeutlicht, wie unterschiedlich in verschiedenen Ländern mit der Krankheit umgegangen wird.
„Der Film ist ein eindringlicher Weckruf an unsere Gesellschaft. Er bricht mit gängigen Vorurteilen und zeigt, wie viel Lebensfreude und menschliche Nähe trotz Demenz möglich sind“, lauteten Reaktionen des Publikums. Auch kritische Stimmen wurden laut, die die Aufnahmen als „nicht immer realistisch“ bezeichneten. Die Veranstalter, der Arbeitskreis Gerontopsychiatrie Neckar-Odenwald-Kreis gemeinsam mit der Arbeitsgruppe „Demenz“ der Stadt Buchen, betonten abschließend: „Wir sind unserem Ziel, das Bewusstsein für das Thema Demenz zu stärken, wieder ein Stück weit nähergekommen“. Beide Gruppen planen bereits weitere Veranstaltungen, um wichtige Impulse zum Thema Demenz und Älterwerden zu setzen.