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Ab dem 27. Oktober 2025 ist der Fahrstuhl im Rathaus aufgrund einer Erneuerung außer Betrieb. 

 

 

Blühende Bäume in Buchen

Buntsandstein

Das Mitteleuropäische Becken war vor 252 bis 246 Mio. Jahren - direkt vor der Zeit des Muschelkalkmeeres - eine wüstenhafte, weitgehend flache Landschaft auf etwa 20 Grad nördlicher Breite.

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Karte: Jochen Babist

Buchen liegt am Ostrand des Buntsandstein-Odenwalds (lila umrandet).
Die gepunktete Linie zeigt den Bereich der Playa-Sedimente an:
Eine Playa ist ein abflussloses Becken, in dem nach Niederschlägen zeitweilig Wasser stehen kann. Wegen des Wüstenklimas verdunstet das Wasser, es fließt nicht ab.
Die eingetrockneten Rückstände sind salzig, feinkörnig und tonreich.

Die Sandsteine entstanden, nachdem große Mengen quarzreichen Sandes und Gerölle angeschwemmt oder durch Wind angeweht und abgelagert wurden.
Durch mächtige weitere Ablagerungen wurden sie komprimiert. Schließlich verkitteten die Sedimente mit überwiegend quarzhaltigem Bindemittel zu festem Gestein.
Die Buntsandsteine im Bereich von Buchen sind etwa 450m (!) mächtig.



Zeichnung Buntsandsteinzeit Landschaft

Woher kommt die rötliche Farbe?
Wenn wegen der Trockenheit Bodenwasser durch Kapillarwirkung an die Oberfläche stieg, waren auch eisenhaltige Bestandteile dabei. Sie oxidierten und bildeten um die vorhandenen Sandkörner einen rötlichen Überzug (Hämatit).

Anmerkung: Keupersandsteine (Baumaterial, z.B. für den Bahnhof Osterburken) sind in anderem Klima entstanden und daher grau-gelblich.

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Woher kommen die Löcher im Buntsandstein?

Bei der Ablagerung der Sande werden oft auch andere Materialien einbezogen, etwa Kalke oder Ton-Gerölle. Sie verwittern leichter als der Sandstein, die entstandenen Hohlräume bleiben.
Aber wie entstanden die runden Ton-Gerölle?
Tone sammeln sich in stehendem oder langsam fließendem Wasser am Grund (z.B. in Uferbereichen).
In Trockenphasen, wenn die Wasserbedeckung fehlt, härten sie aus, es entstehen Trockenrisse, die Tonplatten bröckeln.
Werden sie erneut von fließendem Wasser überspült, kann sie die Strömung transportieren, dabei erhalten sie rundliche Formen.
Bleiben sie liegen, können sie von sandigen Ablagerungen zugedeckt und so in den später daraus entstehenden Sandstein als Ton „eingebaut werden“. 

 

Die Buntsandsteine spielen als Bausandsteine schon lange eine wichtige Rolle, sie sind gut zu bearbeiten.
Bekannte Beispiele sind das Heidelberger Schloss und zahlreiche weitere Burgen an Neckar und Main. Auch viele Gebäude im Buntsandstein-Odenwald, wie zum Beispiel in der Buchener Innenstadt, sind aus heimischem Buntsandstein erbaut. Das Bild zeigt das Alte Rathaus in Buchen.